Haustierkauf - Züchter oder Tierheim?

12.02.2018 / Hunde

Viele zuletzt bekannt gewordene Betrugsfälle im Haustierkauf verunsichern neue Halter. Voreilige Kaufentscheidungen machen außerdem kriminellen Händlern das Spiel leicht. Lesen Sie hier, wie Sie sich, Ihre Familie und Ihren neuen Mitbewohner schützen. Außerdem geben wir Hilfestellung bei der Frage, ob man im Tierheim adoptieren oder beim Züchter kaufen sollte.

Früher oder später wünscht sich fast jeder Mensch einmal ein Haustier. Gerade Kinder sehnen sich oft nach einem Spielgefährten, der nach der Schule zu Hause auf sie wartet. Ist die Entscheidung zum Haustierkauf dann erst einmal gefallen, gibt es meist kein Zurück mehr. Egal ob Hund oder Katze, Kleintier oder gefiederter Freund. Die Vorfreude auf den neuen Mitbewohner, die sich mit ersten Anschaffungen wie Käfig, Bett und Kuschelhöhle nur erhöht, lässt sich nicht mehr bremsen, kann indes aber auch zu Schwierigkeiten führen.

Adoption im Tierheim

Golden Retriever Tierheim

Wer im Tierheim adoptiert, kann sich auf seinen Bauch verlassen. Preislich wird keine Unterscheidung nach Rassen getroffen, der Schutzbetrag ist immer gleich und richtet sich nur nach der Region. Die Tierpfleger vor Ort kennen ihre Schützlinge bestens, können genaue Auskunft über Geschichte und Charakter geben und Sie so auf Eigenheiten Ihres neuen Lieblings vorbereiten. Außerdem haben Sie die Möglichkeit Ihren neuen Mitbewohner vor dem Kauf zu besuchen. In vielen Fällen dürfen Sie sogar das Zusammenleben für einige Tage testen, bevor sie sich entscheiden.

Kitten Tierheim

Wenn Sie nach Jungtieren und Welpen suchen, werden sie im Frühjahr fündig. Viele Tierheime haben gerade von April bis Juli eine regelrechte "Welpensaison". Um die Suche zu erleichtern, hat der Tierschutzverein "Tasso e.V." das Onlineportal Shelta geschaffen, auf dem Züchter wie Tierheime ihre Tiere vorstellen können.

Haustierkauf beim Züchter

Der Tierkauf beim Züchter ist im Gegensatz zur Adoption im Tierheim immer eine Verstandsentscheidung. Es müssen verschiedene Aspekte wie Seriosität des Züchters, Haltungsbedingungen der Mutter und Jungen oder auch der Preis in Betrachtung gezogen werden. Gute Züchter haben normalerweise nur wenige Tiere, denn es braucht viel Zeit, um sich ausreichend um einen Wurf zu kümmern. Hunde- und Katzenwelpen dürfen zum Beispiel erst mit acht Wochen von ihrer Mutter getrennt werden. Auch hier sind mehrmalige Besuche vor dem Kauf zu empfehlen.

Rassekatze

Ähnlich einem Gütezeichen ist für Züchter die Mitgliedschaft in Vereinigungen wie dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) oder dem Deutschen Edelkatzenzüchter-Verband (DEEKZV). Natürlich gehen auch viele Hobbyzüchter ohne Verbandsmitgliedschaft gut mit Ihren Tieren und deren Nachwuchs um. Gute Züchter geben Tipps zur Ernährung und Verhalten ihrer Tiere, erkundigen sich bei Ihnen nach den späteren Haltungsbedingungen und bleiben häufig auch nach dem Kauf mit Ihnen in Kontakt.

Kauf in Onlineforen, -Marktplätzen oder ähnlichem

Grundsätzlich ist vom Heimtierkauf, ohne das Tier vorher gesehen zu haben, dringend abzuraten! Der Tierschutz-Verein „Vier Pfoten“ und das Tierschutzportal der deutschen Bundesregierung warnen überdies vor dem Haustierkauf im Internet oder über Zeitungsangebote. Ein seriöser Verkäufer wird Ihnen immer die Möglichkeit einräumen, das Tier vor dem Kauf zu besuchen.

Zu unterscheiden sind zwei Hauptarten des Betrugs beim Haustierkauf im Internet:

Bei Variante eins befindet sich der Handel in kriminellen Händen. Die Tiere sind oft krank, sehr schlecht sozialisiert und wurden zudem zu früh von der Mutter getrennt. Wer Tiere aus Mitleid kauft, unterstützt diese Händler nur. Gerade Welpen sollten Sie daher nie aus Pappkartons oder Kofferräumen heraus beziehen. Auch Discountpreise sollten Sie stutzig machen. Ein Rassetier von einem seriösen Züchter kostet in Deutschland bei Hunden ab ca. 800 Euro, bei Katzen ab ca. 500 Euro.

Hund Karton

In der zweiten Variante des Internetbetrugs beim Haustierkauf existieren die Tiere gar nicht erst. Vermehrt liest man von vermeintlichen Züchtern, die Hunde, Katzen oder andere Kleintiere wegen „Umzug“ abgeben müssen. Die Verkäufer verlangen dann hohe Preise für Transport, Papiere, Spezialboxen und das Tier selbst. Als Tierstandort werden häufig westliche Großstädte, wie London oder Paris, angegeben. Nach Überweisung des Kaufbetrages verschwinden die Verkäufer wieder in den Tiefen des Internets und Sie als Käufer bleiben auf den Kosten sitzen.

Haustierkauf gut planen

Wo Sie Ihr Tier kaufen, bleibt im Endeffekt natürlich Ihnen selbst überlassen. Natürlich lassen sich auch online seriöse Verkäufer finden. Lassen Sie sich nicht von ein paar schwarzen Schafen abschrecken. Beraten Sie sich gegebenenfalls mit Ihrer Familie, welche Art Haustierkauf für Sie in Frage kommt. Erkundigen Sie sich aber in jedem Fall genau nach den Haltungsbedingungen und, falls es um einen Jungtierkauf geht, dem Muttertier. Organisieren Sie im Vorhinein Besuche, um die neue Fellnase besser kennen zu lernen, und lassen Sie sich für spätere Rückfragen die Kontaktdaten von Ihrem Züchter oder Ihrem Tierheim geben. Abschließend bereiten Sie Ihre Wohnung bereits frühzeitig auf die Ankunft vor, indem Sie Futternäpfe, Trinkstellen und Schlafplätze schon aufstellen.


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