Chinchillas: Richtige Haltung und Pflege

25.08.2016 / Kleintiere
Chinchillas begeistern durch ihr possierliches Aussehen und ihr weiches Fell. Die kleinen Nager sind aber keine typischen Kuscheltiere und haben einen ganz schönen Dickschädel, wenn sie damit zurechtkommen, dann könnten die munteren Gesellen ein passendes Haustier für Sie sein. Die Chinchillas sind nachtaktive Tiere, die mit Ihrer Neugierde und Ihrer Willensstärke faszinieren. Ursprünglich kommen die kleinen Fellkugeln aus Südamerika, heute gibt es insgesamt sieben gezielt gezüchtete Farbgebungen, von schwarz über beige bis hin zu weiß, wobei die Unterseite der Tiere immer hell ist. In der Natur leben die kleinen Nager in Gruppen mit bis zu 100 Tiere zusammen. Chinchillas sind also sehr soziale Tiere und dürfen deswegen auch auf keinen Fall alleine gehalten werden. Bedenken sollte man vor einer Anschaffung die lange Lebenserwartung der Tiere: Bei guter Pflege können die Tierchen nämlich über 20 Jahre alt werden.

Die richtige Unterkunft

Chinchillas benötigen viel Platz, denn sie sprühen vor Energie und Tatendrang und müssen auch Gelegenheit bekommen, das auszuleben. Chinchillas sind nicht nur ausgezeichnete Kletterer, sie springen auch gerne und viel, der Käfig sollte deswegen höher als breit sein. Ideal ist eine große Nagervoliere, die in mehrere Etagen unterteilt wird. Pro Tier sollten Sie mindestens einen Kubikmeter Platz einplanen. Kletterstangen sowie Äste von Obst- und Nussbäumen können die Voliere für die Tiere toll ergänzen und bieten viel Kletter- und Knabberspaß. Näpfe und Bodenwannen dürfen nicht aus Plastik bestehen, denn Chinchillas sind nun mal Nagetiere und machen auch vor Plastik keinen Halt. Außerdem gehören zur Grundausrüstung ein bis zwei Häuschen als Schlafplatz sowie andere Versteck- und Spielmöglichkeiten, eine Heuraufen, eine Wassertränke und, für Chinchillas besonders wichtig, eine Schüssel mit Sand. Chinchillas lieben es im Sand zu baden, das gehört zu ihrer täglichen Verhaltensroutine, denn durch das Sandbad halten die kleinen Kerlchen ihr Fell sauber. 

Vollwertige Ernährung

Was das Füttern angeht, sind Chinchillas anspruchsvoller als die meisten anderen Nager. Im Fachhandel findest du das richtige Allein- und Ergänzungsfutter, zusätzlich sollten sie immer mit ausreichend Heu versorgt werden. Der Chinchilla hat eine sehr empfindliche Verdauung und neigt zum Dickwerden, deswegen dürfen nicht zu viele Snacks und Leckerchen verfüttert werden. Als kleine Extras können Sie Ihre flauschigen Mitbewohner ab und zu Äpfel, Bananen oder Knabberstangen aus dem Fachhandel anbieten. Außerdem muss der Chinchilla regelmäßig seine Zähne abschleifen und benötigt deswegen etwas zum Nagen, wie zum Beispiel Obstbaum-Äste. Für eine ausreichende Mineralstoffversorgung können Sie Ihren Tieren auch einen Mineralstein anbieten, an dem die Tiere lecken können.

Der richtige Umgang

Chinchillas sind in erster Linie interessant zu beobachten, denn da sie Fluchttiere sind, mögen sie es überhaupt nicht gegriffen und auf den Arm genommen zu werden. Das ist gerade für Kinder schwer zu verstehen, die mit den flauschigen Tierchen natürlich am liebsten Kuscheln möchte. Die Chinchillas brauchen tagsüber Ihre Ruhe und sollten deswegen in einem ruhigen Raum gehalten werden, Kinderlärm oder andere Haustiere sind für den kleinen Südamerikaner Stress pur. Mit etwas Ruhe und Geduld können die Tiere schnell zutraulich werden, sie verspüren aber oft trotzdem keine Lust auf lange Streicheleinheiten und behalten ihren eigenen Kopf. Wer also sehr eigenständige Haustiere sucht, die sich gut beobachten lassen und auch zutraulich, aber nicht unbedingt anhänglich werden, der trifft mit einem Chinchilla die richtige Wahl.

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