Meerschweinchen richtig halten und füttern

21.04.2016 / Kleintiere

Die Wildform unserer Hausmeerschweinchen kommt aus Peru und bewohnt karge, feuchte Gegenden. Auch die kleinen Nager, die wir als Haustiere halten, kommen deshalb mit weniger Nahrung aus, als sie Ihnen manchmal glauben machen wollen. Deswegen ist es wichtig, darauf zu achten, die kleinen Schweinchen nicht zu überfüttern und ihnen ausreichend Platz und Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. 

Auch wenn die kleinen, niedlichen Meerschweinchen in Ihrem Wohnzimmer sich optisch deutlich von ihren Vorfahren unterscheiden, funktioniert ihr Stoffwechsel immer noch ähnlich: ihre Nahrungs- und Bewegungsbedürfnisse gleichen denen ihrer wilden Verwandten, denn auch unsere Hausmeerschweinchen haben einen dünnwandigen Magen und einen langen Darm. Ihre Verdauung funktioniert deswegen nur, wenn Sie ständig fressen und sich ausreichend bewegen, viel Rohfaser zu sich nehmen und ihre Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt werden. Die Zähne der munteren kleinen Nager müssen außerdem ständig Material zum Zerkleinern bekommen, denn Meerschweinchen-Zähne wachsen ein Nagerleben lang und müssen stetig abgenutzt werden. Viele Halter unterschätzen leider den Bewegungsdrang der kleinen Tierchen, denn von Natur aus, lieben die süßen Schweinchen es zu rennen - nur ein gelangweiltes Meerschweinchen wird faul und träge.

Meerschweinchen-Paradies Wildwiese

Am glücklichsten ist ein Meerschweinchen immer noch, wenn es Ausgang bekommt und den ganzen Tag lang mit seinen Meerschweinchen-Freunden auf der Wiese herumtollen und fressen kann. Die verschiedenen Gräser und Kräuter sind immer noch das gesündeste Futter für Ihr Schweinchen, denn diese kommen seinen natürlichen Ernährungsgewohnheiten am nächsten. Allerdings enthalten unsere einheimischen Grassorten nicht ausreichend Vitamin C für die kleinen Nager, deshalb ist es sinnvoll, wenn Sie Ihrem Nager einen entsprechenden Futterzusatz aus dem Fachhandel anbieten. 

Indoor-Schweinchen glücklich machen

Aufgrund der Witterung ist es auch nicht ganzjährig möglich, den kleinen Rabauken einen Ausgang zu ermöglichen. Damit die Schweinchen trotzdem genug Bewegung bekommen, sollten Sie gezielt einen passenden Käfig aussuchen: Verschiedene Höhen, die durch einen Einstieg miteinander verbunden sind, schaffen viel Bewegungsraum und regen das Meerschweinchen zu sportlicher Betätigung an. Mit etwas Übung schaffen die Schweinchen es nämlich locker ihr Häuschen zu erklimmen, besonders wenn dort oben ein Leckerchen auf den kleinen Vielfraß wartet. Allerdings haben Meerschweinchen kein Gefühl für die Höhe und deswegen ist es wichtig darauf zu achten, dass Ihr agiler kleiner Mitbewohner keine zu tiefen Sprünge wagen kann, die ihn möglicherweise verletzen könnten.

Ganzjährig richtig füttern

Wer sein Meerschweinchen nicht ständig draußen halten kann, der kann mit Heu eine gute Alternative anbieten: Das getrocknete Gras sorgt dafür, dass die Zähne und die Verdauung der Schweinchen ausgelastet sind und ist für sie gut bekömmlich. Zusätzlich sollten Sie Ihren Schweinchen täglich eine Auswahl an frischem Gemüse anbieten, damit sie ausreichend mit Vitaminen, Eiweißen und Kohlenhydraten versorgt sind. Ein ausgewachsenes Schweinchen kann dabei etwa 200-300gr Gemüse täglich wegfuttern, am besten reichen Sie ihm diese Menge in verschiedenen Mahlzeiten über den Tag verteilt. Obst sollte allerdings nur ein Leckerchen sein, denn dieses verträgt der empfindliche Meerschweinchenmagen nicht in rauen Mengen, bei einer Obst-Überdosis leiden die kleinen Tiere an Bauchschmerzen und bekommen schließlich Durchfall.


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