Hund und Katze zusammen – wie beide Freunde werden können

15.12.2022 / Hunde Katzen

Tipps und Ratschläge, damit die tierische WG auf die Pfoten kommt

Dass Hunde und Katzen ganz bestimmt nicht automatisch beste Freunde sein müssen, nur weil wir Menschen uns das so sehr wünschen, das ist sicher bekannt. Legendär ist sicher auch das Sprichwort "Die gehen miteinander um wie Hund und Katze" – soll heißen: da kracht es gewaltig in der Beziehung miteinander. Was aber, wenn beide in einem Haushalt zusammen auskommen müssen oder sollen? Mit diesem Thema beschäftigen wir uns in unserem Tierratgeber einmal ausführlicher.

Wenn zwei einfach nicht dieselbe Sprache sprechen

Es gibt beim Start in das Zusammenleben von Hund und Katze natürlich den Idealfall: Fiffi und Mietze kommen als Babys gleichzeitig in die neue Umgebung, in das neue Zuhause. Beide gewöhnen sich direkt aneinander und wachsen zusammen auf. Das ist in der Regel die problemloseste Variante, selbst wenn die Tiere sich in fortgeschrittenem Lebensalter buchstäblich "links" liegen lassen. Eine friedliche Koexistenz kann ja auch ein erstrebenswerter Zustand sein. Getreu dem Motto: Alles kann, nichts muss. Denn leider sprechen Hund und Katze nun mal nicht die gleiche Sprache und Missverständnisse sind fast vorprogrammiert und daher keine Seltenheit. Körpersprachliche Gesten, Mimik – da kann es grundsätzlich falsch laufen, denn diese sind oft diametral entgegen gesetzt und werden deswegen vom anderen schlichtweg missinterpretiert.

In der Ruhe liegt die Kraft

Was also tun? Hund und Katze zu vergesellschaften, das sollte in aller Ruhe angegangen werden. Für eine Katze sollte immer ein Fluchtweg offen bleiben, vielleicht ein Kratzbaum, auf den sie sich retten kann, wenn es ihr zu brenzlig wird. Ein Hund kann beim ersten Aufeinandertreffen mit Geschirr und der sogenannten Schleppleine gesichert werden, um ihn bestmöglich aus der Situation zu entfernen. Am besten sollte man sich Unterstützung holen und es nicht alleine versuchen, denn manchmal entwickeln solche Situationen eine ungeahnte Dynamik. Natürlich muss auf beiden Seiten mit Eifersucht gerechnet werden – gerade Hunde können einem da die ein oder andere Überraschung bereiten. Katzen wählen oft den Rückzug oder sogar – wenn es ein mutiges Exemplar ist – die forsche Annäherung; manchmal sehr zum Erstaunen des Hundes. Hat man aber eine größtmögliche Sicherheit mit Backup geschaffen, kann man es langsam angehen. Eine kurze Zeit zusammen, dann wieder eine räumliche Trennung und dann ein erneuter Versuch klappen meistens besser, als es direkt zu erzwingen. Da können sogar Feindschaften entstehen, die lange dauern und damit hat niemand etwas gewonnen.

Hunger verbindet – nach Gemeinsamkeiten suchen

Die meisten Menschen kennen ihre Vierbeiner sehr gut. Sollte ein "verfressenes" Modell darunter sein, könnte man die Vergesellschaftung auch über eine gemeinsame Mahlzeit angehen. Nebeneinander natürlich, in gebührendem Abstand bitte. Unter den Hunden gibt es nämlich eine ganze Reihe an kreativen Charakteren, die ihrem Nebenhund nicht ein Krümelchen im Napf gönnen, ansonsten aber sehr friedliche Gesellen sind. Da gilt es wieder: vorab beobachten, einschätzen, kurze Annäherungen und dann wieder eine räumliche Pause und alles unter Aufsicht.

Vielleicht kann der jeweils andere an einer Decke schnuppern, auf der der Hund oder Katze gelegen hat, noch vor dem ersten Kontakt. Zumindest über die Nase kennt man sich bereits, bevor das erste wirkliche Zusammentreffen zeigt, wie die Weichen für die Zukunft gestellt werden.

Geduld, Geduld und abermals Geduld

Ja, es kann unter Umständen einige Zeit vergehen, bis sich Bello und Maunzi in aller Seelenruhe ein Körbchen teilen oder sich zumindest kein Haar krümmen. Nochmal: der Schutz der Tiere steht immer vor dem Wunsch der Menschen nach Harmonie, denn diese kann nicht erzwungen werden. Das gilt es im Zweifelsfall einfach zu akzeptieren, selbst wenn es den Zweibeinern schwer fallen mag. Dann ist Management angesagt, ganz egal wie das aussehen kann – bleiben Sie einfallsreich.

Und vielleicht entspannt sich die angespannte Lage, so es ein Problem geben sollte, sogar dann von alleine, wenn Ruhe einkehrt. Die meisten Tiere haben da so ganz feine Antennen, was ihre Menschen anbelangt und sind oft gerade dann locker, wenn diese sich ebenfalls nicht mehr stressen. Wie hieß es früher noch so schön? Mit Geduld und Spucke fängt man jede Mucke. Dann los!


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