Hunde im überhitzten Auto

24.06.2024 / Hunde

Im Sommer kann die Fahrt mit dem Auto für Ihren Vierbeiner schnell zur Tortur werden. Wir Menschen beginnen zu schwitzen, wenn die Körpertemperatur ansteigt. Hunde schwitzen nicht großflächig über die Haut. Lediglich über die Pfotenballen können Hunde Schweiß abgeben. Wird es Hunden zu heiß, beginnen sie zu hecheln und lassen das Wasser dabei auf der Zunge verdunsten.

Beobachten Sie Ihr Tier genau und vermeiden Sie an heißen Tagen möglichst Aufenthalte im Auto. Keinesfalls sollte ein Tier allein im Wagen zurücklassen werden. Häufig wird unterschätzt, dass überhitzte Autos schnell zur tödlichen Falle für Tiere werden können.

Wie lang kann ein Hund bei Hitze im Auto bleiben?

Aus rechtlicher Sicht gibt es hierfür keine zeitliche Vorgabe. Im Tierschutzgesetz existiert nur das allgemeine Verbot, Tieren kein Leid zuzufügen. Tatsache ist: In überhitzten Autos beginnen die Tiere bereits nach wenigen Minuten zu leiden. Planen Sie längere Autotouren mit Ihrem Hund, sollten die Außentemperaturen weniger als 20 Grad Celsius betragen. Behalten Sie das Tier im Auge und sorgen Sie für ausreichend frisches Wasser und Luftzirkulation.

Steht das Auto in der Sonne, schnellen die Temperaturen im Innenraum rasant nach oben. Bei einer Außentemperatur von lediglich 20 Grad Celsius kann das Thermometer im geschlossenen Fahrzeug binnen 60 Minuten auf 46 Grad Celsius ansteigen. Wichtig: Wird ein Hund im Fahrzeug einer Temperatur von 40 Grad Celsius ausgesetzt, können bleibende Schäden zurückbleiben. Ab 45 Grad Celsius besteht für das Tier akute Lebensgefahr und es droht ein Hitzschlag.

Bei Außentemperaturen von 30 Grad Celsius reicht eine halbe Stunde Standzeit in der Sonne aus, um die Temperatur im Fahrzeug auf über 45 Grad Celsius zu bringen und Hunde im Auto einer lebensbedrohlichen Situation auszusetzen. Möpse, Bulldoggen und andere Rassen mit kurzen Nasen sind besonders gefährdet. Auch Tiere mit dichtem Fell und einem höheren Gewicht gelten als besonders hitzeempfindlich.

Wie merkt man eine Überhitzung beim Hund?

Kann der Hund die eigene Körpertemperatur nicht genügend senken, könnte innerhalb kürzester Zeit ein Hitzeschlag die Folge sein. Bei folgenden Anzeichen sollte die Fahrt sofort unterbrochen werden:

  • Atmung beschleunigt sich
  • Hecheln mit heraushängender Zunge
  • verstärkter Speichelfluss
  • allgemeine Unruhe
  • Hals lang gestreckt
  • gerötete Ohrinnenseiten

Das Tier wird allmählich teilnahmslos und lethargisch. Taumelnde Bewegungen und Erbrechen können ebenfalls auftreten. Achtung: Ein Hitzschlag kann binnen weniger Minuten Gerinnungsstörungen und Organversagen auslösen und damit den Tod des Tieres bedeuten.

Kann der Hundetransport im Auto nicht vermieden werden, gilt es möglichst stündliche Pausen einzuplanen, damit sich der Hund bewegen und sein Geschäft verrichten kann. Trinkwasser sollte jederzeit verfügbar sein. Eine Fahrt in den Früh- oder Abendstunden empfiehlt sich, wenn kühlere Temperaturen herrschen.

Was tun, wenn es Hunden im Auto zu heiß ist?

Treten die ersten Anzeichen einer Überhitzung auf, muss der Hund aus der Gefahrensituation an einen kühlen und schattigen Ort gebracht werden. Lauwarmes Wasser im Napf ist dann besser als eiskaltes.

Der Körper sollte vorsichtig gekühlt werden: Zunächst werden die Pfotenballen, die Beine und die Ohrenspitzen mit Wasser benetzt. Ein zu schnelles und großflächiges Abkühlen des Tieres sollte vermieden werden, denn es belastet den Kreislauf unnötig. Wichtig: Treten die genannte Symptome auf und bessern sich nicht, suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf oder fahren in die nächste Tierklinik. Dort werden Medikamente und Infusionen verabreicht. Durch schnelles und umsichtiges Handeln lassen sich mögliche Spätfolgen der Überhitzung vermeiden.

Wie kann man einem Hund im heißen Auto helfen?

Fällt Ihnen ein Hund auf, der im überhitzten Fahrzeug zurückgelassen wurde, dürfen Sie keinesfalls wegschauen. Dies gilt übrigens auch für Tiere, die in der prallen Sonne angeleint wurden. Erscheint das Tier agil und zeigt keine Symptome, bleibt Ihnen Zeit, den Besitzer ausfindig zu machen. Wurde das Tier auf dem Parkplatz eines Supermarktes oder nahe einem Veranstaltungsgelände im Wagen vorgefunden, merken Sie sich die Autonummer und lassen die Person vor Ort ausrufen. Ist das Tier bereits stark geschwächt, ist schnelles Handeln notwendig. Verständigen Sie die Polizei oder die Feuerwehr. Nur wenn Ihnen zu den genannten Optionen keine Zeit mehr bleibt, sollten Sie selbst aktiv werden, sich am Wagen zu schaffen machen, ggf. die Scheibe einschlagen und das Tier befreien.

Ein derartiges Vorgehen rettet dem Hund vermutlich das Leben, bleibt aber nicht ohne Konsequenzen. Diese können Ihnen von zwei Seiten drohen. Der Besitzer des Hundes kann den entstandenen Sachschaden am Fahrzeug einklagen. Seitens der Staatsanwaltschaft droht dem Helfer eine Klage wegen Sachbeschädigung. Der Ausgang des Falls bleibt eine Einzelfallentscheidung. Fakt ist: Wer seinen Hund bei Hitze im Auto zurücklässt, macht sich strafbar. Laut § 17 Tierschutzgesetz drohen Tierhaltern, dessen Hund im Auto an Hitze oder deren Folgen stirbt, eine Geldstrafe oder bis zu drei Jahren Gefängnis.


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