Farbratten richtig beschäftigen

22.07.2016 / Kleintiere

Wer sich für Ratten als Haustiere entscheidet, der sollte sich im Klaren darüber sein, dass die intelligenten Nager viel Abwechslung und Ansprache benötigen. Ideen und Tipps für dauerhafte Beschäftigungsanreize für Ihre Ratten finden Sie deswegen in diesem Artikel.

Vielen Rattenhaltern ist nicht klar, dass ihre Ratten gefordert werden wollen. Gerade Anfänger machen oft den Fehler, ihren Tieren zwar Auslauf zu bieten, diesen aber ohne wirkliche Abwechslung und ohne Beschäftigungsmöglichkeiten zu gestalten. Eine Ratte die alleine durch einen leeren Raum laufen soll, bleibt vielleicht doch lieber im Käfig. Die Folge sind gelangweilte und frustrierte Ratten, im schlimmsten Fall können daraus Aggressionen gegenüber Artgenossen und dem Menschen entstehen. Nur eine Ratte, die ab und zu Neues entdeckt und kleine Abenteuer erleben kann, wird langfristig ein neugieriges und aufgeschlossenes Tier sein, was letztendlich auch dem Halter mehr Freude bereitet.

Langeweile entgegenwirken

Eine Ratte allein kann niemals so glücklich sein wie ein Tier, das Artgenossen zum Spielen und Kuscheln hat. Wer mehrere Ratten hält kann diese auch ohne schlechtes Gewissen einige Stunden alleine lassen, denn sie beschäftigen sich miteinander. Aber auch gemeinsam gehaltene Tiere langweilen sich, wenn sie in der immer gleichen Umgebung sich selbst überlassen sind. Ein großer Käfig, der ausreichend Platz zum Verstecken, Turnen und Klettern bietet, ist natürlich Grundvoraussetzung. Zusätzlich sollte das Rattenimperium auch noch Raum für verschiedene rattengerechte Installationen haben: Röhren, Leitern und Schlafplätze, wie kleine Häuschen oder Hängematten, sollten zur Einrichtung eines jeden Rattengeheges selbstverständlich dazugehören.

Täglicher Auslauf für die Nager

 

Wünschenswert ist es auch, dass die neugierigen und bewegungsfreudigen Nager jeden Tag Auslauf aus ihrem Gehege erhalten. Dieser wird für die Tiere deutlich interessanter, wenn sie dort zu verschiedenen Beschäftigungen angeregt werden. Dabei reicht es völlig aus, den Tieren ungefähr einmal wöchentlich neue Anreize zu bieten.

    • Alte Pappkartons können für Ihre Nager zum aufregenden Spielzeug werden, wenn Sie diese mit alten Zeitungen oder Küchenpapier auffüllen und Leckerlies darin verstecken.
    • Außerdem eignen sich die alten Kartons oft auch, um daraus Labyrinthe zu bauen, in denen die Ratten nach Futter suchen können.
    • Buddelkisten sind bei den intelligenten Tieren ebenfalls sehr beliebt: Egal, ob selbstgemacht oder aus dem Fachhandel, Ratten lieben es nach einem Leckerbissen zu graben. Zum Buddeln verwenden Sie am besten ungedüngte Blumenerde oder Erde aus dem eigenen Garten
    • Bei Ratten, die nicht gleich alles zernagen kann sich eine Investition in sogenannte Rascheltunnel für Katzen lohnen. Aber auch alte Kleidung, wie zum Beispiel abgetragene Jeanshosen, lassen sich gut in ein neues Rattenspielzeug umfunktionieren. Die Tiere lieben es, durch die Hosenbeine zu rennen oder sich einzukuscheln.

  • Manche Ratten haben großen Spaß daran ihr Futter zu fischen: Dafür können Sie eine flache Auflaufform mit lauwarmen Wasser füllen und kleine Obststücke darin treiben lassen. Einige wenige Exemplare planschen sogar gerne im Wasser.
  • Gut geeignet als Beschäftigungsfutter sind Kolbenhirse, Haferrispen oder Getreideähren. Diese können Sie zum Beispiel im Käfig mit Holzwäscheklammern befestigen.
  • Auch der Mensch kann zu einem tollen Spielgerät werden: Zahme Ratten bevorzugen oft die direkte Interaktion mit ihrem Halter und lassen sich dann gerne für einen Leckerbissen oder eine Streicheleinheit über einen kleinen Hindernisparcours locken. Vielen Haltern macht es besonders Spaß den schlauen Tierchen auch kleine Kunststücke wie das „Männchen machen“ beizubringen und auch die Ratten lernen gerne.

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