Täglicher Freiflug – Vorkehrungen treffen

18.07.2017 / Vögel
Vögel haben ihre Flügel aus einem bestimmten Grund: Sie wollen sie dazu benutzen, durch die Lüfte zu schwingen und sich auszutoben. Das ist ihnen jedoch weder in einem Käfig, noch in einer Voliere möglich. Deswegen benötigen Vögel regelmäßig einige Stunden Freiflug – und zwar täglich. Diesen bekommen sie zum Beispiel, indem sie aus dem Käfig gelassen und frei in dem geschlossenen Raum herumfliegen können. Doch auch hier lauern Gefahren für den Piepmatz, die beseitigt werden müssen. Damit der Vogel seinen Freiflug sorglos genießen kann, müssen unter anderem diese Vorkehrungen getroffen werden.

Im Idealfall ein Vogelzimmer einrichten

Da Vögel sehr viel und gerne fliegen, ist es ratsam, einen besonders großen Käfig anzuschaffen, der bestimmte Bedingungen erfüllt. Diese können Sie in dem Ratgebertext „Den richtigen Vogelkäfig finden“ nachlesen. Wenn Sie aber ein freies oder unbenutztes Zimmer zur Verfügung stehen haben, dann bietet es sich wunderbar an, es dem Vogel zu überlassen. Natürlich müssen auch hier die richtigen Vorbereitungen getroffen werden. Aber Ihr kleiner gefiederter Freund wird es Ihnen auf jeden Fall danken.

Das Umfeld vogelsicher machen

Haben Sie kein freies Zimmer zur Verfügung, sollten Sie sich gut überlegen, welchen Raum Sie Ihrem Vogel für seine täglichen Freiflugstunden zur Verfügung stellen möchten. Denn Dreck und auch das Anknabbern von diversen Sachen sind vorprogrammiert. Außerdem sollte es auf jeden Fall sicher für die Vögel sein, sodass kein Verletzungsrisiko oder dergleichen besteht. 

Fenster und Glas verstecken

Türen aus Fenster und Glas sowie weitere Gegenstände sollten unbedingt vermieden oder entsprechend verhängt werden. Denn wie auch wir Menschen manchmal eine geschlossene Glastür nicht erkennen, fallen auch Vögel schnell mal auf die Täuschung herein. Deswegen sollten diese entsprechend deutlich gekennzeichnet werden – wie beispielsweise durch spezielle Fensteraufkleber –, verdeckt oder gleich ganz vermieden werden. Denn wenn ein Vogel die Scheibe mal nicht erkennt und dagegen fliegt, kann es sogar mit tödlichen Folgen für ihn enden. Gleiches gilt am besten für alle Gegenstände aus Glas. Wenn der Vogel eine Vase oder ähnliches anstoßt und diese kaputtgeht, können auch die Scherben gefährlich werden. Demnach sollten Sie die Glasgegenstände wenigstens für die Zeit des Freifluges aus dem Raum bringen.

Stromkabel, Steckdosen und Elektrogeräte

Da Vögel gerne an allem knabbern, was ihnen in die Quere kommt, sollten vor allem auch Stromkabel, Steckdosen und alle Elektrogeräte unerreichbar für sie sein. Denn wenn ein Vogel mal dran knabbert, kann es nicht nur das Kabel oder das Gerät kaputtmachen, sondern sich auch selbst dabei tödlich verletzen.

Freiflug bei Kleinkindern und weitere Haustieren

Befinden sich weitere Haustiere in Ihrem Zuhause, sollten Sie darauf achten, dass diese während der Freiflugstunden des Vogels am besten nicht in den Raum gelangen können. Gerade Hunde und Katzen können für einen Piepmatz sehr gefährlich werden. Dasselbe gilt für kleine Kinder, die noch nicht verstehen, wie man mit Vögeln umgeht. Hier besteht sogar die Gefahr, dass beide schwer verletzt werden können. Wenn Sie oder andere Mitbewohner in den Raum gehen wollen, dann sollten Sie dies mit Vorsicht machen. Denn ein Vogel ist schnell und kann in einem unpassenden Moment durch die Tür fliegen und entwischt entweder oder wird eingequetscht.

Chemikalien, Giftstoffe und Düfte

Bei Vögeln reicht eine viel geringere Konzentration an Chemikalien oder Giftstoffen als bei uns Menschen aus, damit sie schwer zu Schaden kommen oder sogar tödlich verenden können. Demnach sollten alle Lampen auf Schwermetalle geprüft werden. Darüber hinaus können Vögel sich an bestimmten Zimmerpflanzen vergiften, indem sie etwas davon abknabbern. Diese können stattdessen durch verschiedene, für den Vogel ungefährliche Kräuter ersetzt werden. Ein Piepmatz hat sehr sensible Atemwege. Aus diesem Grund sollten alle Düfte aus den Räumen, in denen sich der Vogel aufhält, entfernt werden. Dazu gehören nicht nur Parfums, sondern auch Aromakerzen, Gase und das Rauchen. Nicht nur der Raum, in dem der Vogel seinen Freiflug bekommt, sollte dabei frei von diesen Gerüchen sein, sondern auch der Raum, in dem sich der Vogelkäfig befindet – falls es nicht derselbe ist. 

Offene Behälter, Spalten und weitere Verletzungsrisiken

Generell gilt, dass alles, was in irgendeiner Weise offen ist und dem Vogel Raum bietet, dort steckenzubleiben, sollte vermieden werden. Dazu gehören Vasen, Gläser und Schalen in jeglicher Form – hierbei ist auch ganz wichtig, dass am besten keine Flüssigkeiten wie Getränke offen stehengelassen werden, da ansonsten Ertrinkungsgefahr besteht. Aber auch die Spalten hinter einem Schrank, der Heizung oder bei einem Sofa gehören zu potenziellen Gefahrenstellen für Vögel. Weiteres Verletzungsrisiko stellt alles dar, bei dem sich der Piepmatz verheddern oder einklemmen kann. Entsprechend sollten auch solche Materialien aus dem Raum beseitigt werden, bevor der Vogel seinen Freiflug erhält. Da reichen allein schon Tüllgardinen oder Geschenkband aus. 

Das Umfeld beim Freiflug sicher vor Vögeln machen

Generell gilt nicht nur: Alles, was dem Vogel schaden kann, sollte aus dem Zimmer verschwinden. Sondern auch umgekehrt ist es der Fall. Demnach sollten sich Dinge, die für den Vogel zwar nicht schädlich sind, aber dennoch nicht kaputtgehen sollten, ebenso wenig in dem Raum für Freiflug aufhalten. Und wenn es nicht möglich ist, dass Sie wirklich alle Gefahrenstellen entfernen können, dann sollten Sie den Vogel am besten während seiner Freiflugzeit nicht unbeaufsichtigt lassen.

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