Wir machen ihr Meerschwein glücklich!

Eine beliebte Wahl für ein erstes Haustier stellen die Meerschweinchen dar. Sie sind ganz klein, putzig und werden in einem Käfig gehalten. Doch bevor Sie sich ein Meerschweinchen zulegen, sollten Sie unbedingt im Voraus klären, ob Sie überhaupt ausreichend Zeit für Ihren neuen Mitbewohner haben und die Voraussetzungen für eine artgerechte Haltung erfüllen können.

Meerschweinchen gehören zu den Rudeltieren und fühlen sich auf Dauer nur in Gruppen wohl. Befinden Sie sich in ihrem natürlichen Lebensraum in den Hochebenen sowie Buschsteppen in den Anden Südamerikas, dann halten sie sich in der Regel in Grüppchen von 3 bis 10 Tieren. Haben Sie ausreichend Platz zur Verfügung, dann stellen mindestens vier Meerschweinchen in einem Käfig die optimale Anzahl dar. Ist dies nicht der Fall, reichen auch bereits zwei aus. Wichtig ist nur, dass sie ein Meerschweinchen nicht alleine halten.

Bei der Frage nach dem Geschlecht stellen Weibchen die pflegeleichtere Alternative dar. Männchen (auch Böcke genannt) hingegen sind schwerer zu halten. Eine mögliche Kombination stellt beispielsweise ein kastriertes Männchen zwischen mehreren Weibchen dar. Auf einen Bock sollten mindestens zwei Weibchen dazukommen, da sich ein Weibchen durch die ständigen Annäherungsversuche ansonsten überfordert fühlt.

Mehrere Männchen gemeinsam mit mehreren Weibchen zu halten ist jedoch keine gute Idee. Da eignet sich eine Gruppe von mehreren Böcken besser. Wenn die Böcke nur unter sich sind, dann spielt es keine Rolle, ob diese kastriert sind oder nicht – sie bringen meist ein sehr ähnlichen verhalten an den Tag. Gerade wenn Sie zuvor noch keine Erfahrung in der Meerschweinchenhaltung hatten, stellen Weibchen einen idealen Einstieg dar.

Achten Sie bei Ihrer Wahl ebenfalls darauf, dass Ihre Meerschweinchen ungefähr gleichalt sind.

Ein Häuschen gehört für die kleinen Nagetiere auf jeden Fall zur Grundausstattung. Stellen Sie jedem Meerschweinchen ein eigenes kleines Häuschen zur Verfügung, sodass alle einen persönlichen Rückzugsort erhalten. Bei der Wahl des richtigen Materials sollten Sie unbedingt Plastikhäuschen vermeiden. Diese gehören nicht zur natürlichen Lebensumgebung der Meerschweinchen. Hier fühlen sich die kleinen Nager eher unwohl und meiden ihr Zuhause lieber.

Am besten eignet sich demnach ein Haus aus Holz. Achten Sie bei Ihrer Wahl darauf, dass – sollte das Häuschen angemalt sein – die Farben entsprechend ungefährlich für die kleinen Haustiere sind. Da Meerschweinchen zu den Nagern gehören, knabbern sie auch gerne mal an allen möglichen Gegenständen. Hier eignen sich beispielsweise Lebensmittelfarben.

Entscheiden Sie sich für ein Häuschen mit Fenstern, so sollten diese entweder so konstruiert sein, dass die Nagetiere nicht hindurchgelangen können (beispielsweise durch Kreuzsprossen), oder aber groß genug sein, damit ein Meerschweinchen ohne Probleme hindurchpasst. An dieser Stelle können Sie auch selbst nachhelfen und das Fenster entsprechend vergrößern.

Hier finden Sie geeignete Häuschen für Meerschweinchen

Sie können den Käfig mit beliebig vielen Ausstattungsgegenständen füllen, jedoch sollte am Ende immer noch ausreichend Platz zum umherlaufen für die kleinen Nager sein. Je nach Größe des Käfigs und Anzahl der Meerschweinchen muss dabei individuell entschieden werden.

Für ein gesundes Meerschweinchen gehören ebenso sauberes Wasser wie auch das richtige Futter zur optimalen Ernährung.

Ein kleines Haustier bietet immer viele Möglichkeiten, um sich auszutoben. Dabei gelangen die verrücktesten Dinge auf den Markt, die jedoch nicht immer so gut für das Tier sind. Vermeiden Sie bei Ihrem Einkauf unbedingt die folgenden Dinge:

• Häuser aus Plastik
• Laufräder (in der Regel zu klein für Meerschweinchen)
• Joggingbälle (keine Fluchtmöglichkeiten)
• Leinen (keine Fluchtmöglichkeiten)
• Einstreu mit Duft (Reizungen der Atemwege, keine Duftmarkierungen möglich)
• Zu kleine Käfige
• Kleine Fenster oder Eingänge (kann zu Quetschungen und Erdrosselungen führen)
• Sackgassen (keine Fluchtmöglichkeiten)
• Steile Rampen und Leitern (schlechte Kletterer)
• Nicht überfüllen (verringerte Käfigfläche)

Der Käfig kann im Endeffekt noch so groß sein: Ein regelmäßiger Auslauf ist unabdingbar für die Kleinen. Im besten Fall ist die Auslaufmöglichkeit direkt mit dem Meerschweinchenkäfig verbunden und ermöglicht den Nagern frei zu entscheiden, wann sie gerne herumtollen möchten. Dies ist sehr wichtig, da Meerschweinchen zu den nachtaktiven Kleintieren gehören und Sie andernfalls nachts aufstehen müssten, um Ihnen ihren kleinen Freiraum zu gewähren.

Idealerweise besteht der Auslauf aus einer kleinen Ecke in einem Zimmer. Diese muss so von der restlichen Wohnung abgetrennt werden, dass die kleinen Meerschweinchen nicht ausbrechen können. Ein optimales Freigehege sieht beispielsweise so aus:

• Größe von 2-3 qm pro Meerschweinchen
• Ausreichend Versteckmöglichkeiten wie Pappröhren und -kartons (mit zwei Öffnungen), Häuschen und Weidenbrücken

Teppich eignet sich als bester Untergrund, da sie auf diesem nicht ausrutschen können. Laminat oder PVC sind zu kalt. Wenn Ihre Meerschweinchen nicht stubenrein sind, dann müssen Sie sich darauf einstellen, den Teppich regelmäßig sauberzumachen. Eine mögliche Alternative stellt eine ausgelegte Decke oder Vergleichbares dar. Diese lässt sich besser reinigen und kann ganz einfach ausgewechselt werden.

Wenn Sie die freie Stelle in Ihrem Zuhause vorbereiten, dann achten Sie unbedingt darauf, dass die folgenden Dinge sich nicht in der Nähe befinden:

• Grünpflanzen (eventuell giftig)
• Reinigungsmittel (giftig)
• Stromkabel (Stromschlag beim Anknabbern möglich)
• Scharfe Gegenstände (Verletzungsgefahr)
• Schränke (könnten angeknabbert werden)

Im Sommer hingegen können Sie wunderbar an der frischen Luft ein Freigehege aufbauen. Als optimaler Platz eignet sich ein Mix aus Sonne und Schatten, damit die Meerschweinchen selbst entscheiden können, wonach ihnen gerade ist. Zusätzlich benötigen sie eine Futterstation mit entsprechender Nahrung und ausreichend Wasser. Schützen Sie den Futterbereich vor Wind und Wetter.

Meerschweinchen sollten täglich mehrere Stunden in dem größeren Zuhause verbringen.

Passende Freigehege für Ihr Meerschweinchen finden Sie hier.

Meerschweinchen müssen nicht überall mit hingenommen werden, sondern können auch mal alleine in der Wohnung zurückbleiben. Daher kommt es in der Regel eher selten vor, dass ein Meerschweinchen transportiert werden muss. Jedoch sollten Sie auch auf diesen Fall vorbereitet sein. Ein sicherer Transport wird nur durch eine transportbox ermöglicht. Wichtig bei der Wahl der Transportbox ist die Größe. Diese sollte dabei groß genug sein, dass zwei Meerschweinchen ohne Probleme darin Platz finden.

Der Behälter an sich sollte an den Seiten und oben ausreichend Lüftungsschlitze sowie einen urindichten und geschlossenen Boden besitzen. Im Sommer sorgen diese Belüftungsschlitze dafür, dass die Hitze sich nicht in der Transportbox staut. Mit einer Öffnung an der Vorderseite ermöglichen Sie Ihren Haustieren, selbst in die Transportbox zu laufen. Jedoch geht nicht jedes Meerschweinchen freiwillig in solch eine Box. In diesem Fall eignen sich Transportboxen mit Öffnung nach oben besser.

Bei Wind und Regen sind die Meerschweinchen in der Transportbox ohne weiteren Schutz dem Wetter ausgesetzt. Durch ein kleines Tuch können Sie ihnen mehr Schutz bieten. Dabei darf jedoch nicht die Belüftung verdeckt werden.

Hier finden Sie geeignete Transportboxen für Meerschweinchen

Nun steht einem glücken Meerschweinchenleben nichts mehr im Weg!