Vogeltraining - Spaß für Tier und Halter

09.07.2018 / Vögel

Vögel sind abwechslungsreiche und genügsame Haustiere, die durch Ihren fröhlichen Gesang und Ihre niedliche Art gute Laune und Ausgeglichenheit in jede Wohnung und jedes Haus bringen können. In großen Volieren erfreuen sich die gefiederten Freunde auch in Gärten immer wachsender Beliebtheit. Ein neuer Trend macht hier aber nicht Halt. Das Gehorsamkeitstraining für Vögel. Richtig gelesen. Erste Trainingsmethoden, unter anderem auch das bereits von Hunden, Katzen und anderen Kleintieren bekannte Clickertraining, breiten sich immer weiter aus. Trainiert wird dabei nicht nur das zutrauliche aus der Hand fressen und auf den Finger springen, sondern auch Tricks wie Flügel heben, an der Leine fliegen oder kleine Gegenstände tragen. In unserem Ratgeber haben wir daher dieses Mal die wichtigsten Infos zum Vogeltraining zusammengefasst und wie Sie Ihren befiederten Hausgenossen ebenfalls in dem einen oder anderen Trick unterrichten können.

Jeder Vogel ist einzigartig

Bevor Sie mit dem Training beginnen, sollte Ihnen bewusst sein, dass jeder Vogel einzigartig ist. So wie wir Menschen, wird auch Ihr fliegender Wohngenosse vielleicht das eine oder andere Kunststück nicht erlernen können oder wollen. Jeder Vogel hat seine Eigenarten und manch einem liegen bestimmte Verhaltensänderungen oder Bewegungsmuster weniger als andere. Wichtig ist hier vor allem, dass Ihr gefiederter Freund Vertrauen zu Ihnen hat. Lassen Sie Ihn wissen, dass es keinen Grund gibt, sich vor Ihnen oder Ihrer Umgebung zu fürchten. Auch die Art der Motivation kann eine Rolle spielen. Mag Ihr Vogel die Leckerlies, mit denen trainiert wird, vielleicht gar nicht? Lassen Sie sich jedoch nicht entmutigen, wenn es einmal nicht gleich klappt und versuchen Sie es einfach mitanderen Tricks.

Aller Anfang ist schwer

Bevor Sie jetzt direkt in Tricks wie Stöckchen holen und co. einsteigen (ja, das geht auch mit Vögeln – die Stöckchen sind dann je nach Art auch mal eher Zahnstocher), sollten Sie erst einmal die Grundvoraussetzungen schaffen. Damit ist gemeint, dass Ihr Vogel zunächst zutraulich sein muss. Es sollte kein Problem für Sie sein, Ihren Mitbewohner aus seinem Käfig zu holen und zu streicheln.

Ist Ihr Vogel noch frisch eingezogen, so beginnen Sie mit dem Zutraulichkeitstraining ganz langsam. Geben Sie Ihrem neuen Freund zu Beginn genügend Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Die meisten Vögel benötigen etwa zwei Wochen, es kann aber auch Tiere geben, die deutlich länger brauchen, oder solche, die sich deutlich schneller einleben. Nun können Sie immer, wenn Sie sein Futter oder Wasser wechseln in beruhigendem Ton mit Ihm sprechen. So kann er sich schneller an Ihre Anwesenheit und Stimme gewöhnen und verbindet Sie mit etwas positivem. Fühlt sich Ihr Vogel mit Ihrer Anwesenheit wohl, kann die Gewöhnung an die Hand beginnen. Diese ist generell die längste Gewöhnungsphase und verlangt viel Geduld von Ihnen und Ihrem gefiederten Freund.

Das erste Ziel auf dieser Etappe, sollte das ruhige Auflegen der Hand auf den Käfig sein. Ist dieser Schritt geschafft und der Vogel während des Auflegens ruhig und entspannt, so geht es weiter mit Schritt 2. Nun ist das Ziel, die Hand ins Innere des Käfigs zu bringen. Natürlich ebenfalls wieder ohne Ihren Volierenbewohner in Panik zu versetzen. Hier können Hirsekolben und andere Leckereien als gutes Hilfsmittel dienen. Haben Sie Ihren Freund soweit, dass er im Käfig freiwillig auf Ihre Hand mit den Leckerlies kommt, dann können Sie mit dem Kommando-Training beginnen.

Vogelkommandos – von Wichtig bis Unnütz

Wie bei allen trainierbaren Haustieren, so gibt es auch bei Vögeln nützliche und eher weniger nützliche Kommandos. Die ersten Kommandos, die Sie Ihrem gefiederten Freund auf jeden Fall beibringen sollten sind "Komm", bzw. "Hoch" (auf Kommando auf Ihren Finger kommen) und "Gib", beziehungsweise "Fuß" (zum Heben eines Beins). Diese Tricks sind nicht nur niedlich, sondern auch nützlich. Zum Beispiel beim Gang zum Tierarzt. Neben nützlichen Übungen gibt es selbstverständlich auch viele weniger nützliche, aber dennoch lustige Tricks. Zu diesen gehören aufregende Übungen wie etwa das Hängenlassen von einem Ast oder das Zählen von Dingen, aber auch süße Tricks wie Flügel heben zum winken, in bestimmte Richtungen gehen oder das Apportieren von kleinen Gegenständen.

Fazit – der Spaß ist wichtiger als der Trick

Bei allen Tricks gilt vor allem eines: Der Spaß für Vogel und Halter sollte im Vordergrund stehen. Das Training ist für die Federbälle in erster Linie eine Beschäftigung gegen Langeweile. Tricks sollten daher auf keinen Fall mit Macht erzwungen werden. Lassen Sie sich lieber etwas mehr Zeit und wechseln Sie gegebenenfalls die Übungen häufiger untereinander aus. So ist nicht nur gewährleistet, dass es keine Frustrationen aufkommen, die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Federfreund kann sich mit jedem guten Training auch deutlich verbessern.


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