Nymphensittiche begeistern mit ihrem intelligenten und zugewandten Wesen, können aber auch ganz schön eigenwillig sein. Ihre Stimmung ist dabei immer an ihrer typischen Federhaube abzulesen. Der Name der Tiere ist etwas irreführend, denn eigentlich werden sie in der Familie der Papageien nicht den Sittichen, sondern den Kakadus zugeordnet. Ursprünglich stammt der Nymphensittich aus Australien, die ersten Wildtiere wurden 1840 nach Europa gebracht und erfreuen sich seitdem einer steigenden Beliebtheit. Besonders Kinder haben viel Freude an den munteren Kerlchen, allerdings benötigen diese Tiere auch mehr Platz als ein Wellensittich, was ihre Haltung aufwendiger und teurer machen kann.
Grundsätzliches zur Haltung
Nymphensittiche sind ausgeprägte Schwarmvögel und ziehen in freier Wildbahn in großen Gruppen durch die Natur Australiens, dabei erreichen die Tiere Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h. Der Nymphensittich besitzt also dementsprechend einen starken Bewegungsdrang und ist ein besonders kommunikatives Tier. Diese beiden Bedürfnisse müssen unbedingt auch in der Haltung berücksichtigt werden. Idealerweise sollten Sie Ihre Tiere deswegen in einer kleinen Gruppe halten, ansonsten bietet sich auch die Paarhaltung zweier gegengeschlechtlicher Tiere an.
Die richtige Vogelvoliere
Für eine artgerechte Haltung ist besonders die Voliere ausschlaggebend. Grundsätzlich sollten diese immer so groß sein, dass die Vögel genug Platz haben Ihre Flügel vollständig auszubreiten und umher zu fliegen. Die Mindestmaße für einen Nymphensittichkäfig liegen bei 2 x 2 m, doch hier gilt je mehr desto besser. Dazu benötigen die munteren Gesellen täglichen Freiflug und das am liebsten mehrere Stunden lang. Dabei ist es wichtig, dass Sie alle Gefahrenquellen entfernen und starke Nerven beweisen, denn die Vögel koten ca. alle 10-15 min und das natürlich auch im Freiflug. Wem das zu viel ist, der hat die Möglichkeit den Tieren eine großzügige Freiflugvoliere auf dem Balkon oder der überdachten Terasse einzurichten, dort lassen sich auch größere Gruppen problemlos halten. Ansonsten haben Sie die Möglichkeit die besonders beliebten Sitzplätze mit Zeitungspapier abzudecken, dass den meisten Schmutz abfangen wird. Nymphensittiche bevorzugen hohe Sitzplätze und das macht Lampen zu einem begehrten Anflugsziel. Viele Lampen werden jedoch sehr heiß, um schwere Verbrennungen bei Ihren gefiederten Mitbewohnern zu vermeiden, sollten Sie also unbedingt darauf achten, dass Ihr Vogel keine Möglichkeit hat, sich auf solchen Lampen niederzulassen.
Die Ausstattung für Ihren Nymphensittichkäfig
Bei der Einrichtung des Geheges können Sie ruhig kreativ werden, hier lassen sich auch die Kinder gut miteinbeziehen, so gibt es im Internet einige Anleitungen, die erklären, wie Sie Spielzeug für Nymphensittiche ganz einfach selbst basteln können. Da Nymphensittiche das Klettern lieben, sollte das Gehege immer ausreichend Möglichkeiten dazu bereithalten. Besonders beliebt sind Schaukeln bei den frechen Kerlchen, diese wählen Sie sogar oft als absoluten Liebingsplatz und schlafen dort auch. Außerdem ist eine ausreichende Anzahl an geeigneten
Sitzstangen Pflicht. Neben dem Klettern gehört auch das Knabbern zu den Lieblingsbeschäftigungen der Nymphensittiche, deswegen freuen sich die Tiere besonders über Bälle aus Bast, Zweigen oder Kokosfasern, die sie nach Herzenslust zerrupfen können. Natürlich benötigen Ihre neuen Haustiere auch Futterschalen, Sie sollten zwei verschiedene Näpfe für Feucht- und Trockenfutter sowie eine Vogeltränke einplanen.
Für eine artgerechte Haltung die Bedürfnisse des Nymphensittichs kennen
Vor der Anschaffung von Nymphensittichen sollten Sie sich gründlich über die Ansprüche und Eigenarten der Tiere informieren, damit Sie Ihrem neuen Mitbewohner gerecht werden. Nur ein glücklicher Nymphensittich wird Ihnen auf die Dauer Freude machen und Ihren Alltag bereichern. Wichtig ist, dabei auch die Kinder miteinzubeziehen, die ebenfalls frühzeitig lernen sollten, wie ihr neuer tierischer Freund behandelt werden möchte. Einige Tipps zur Vogelhaltung gibt’s von Tierprofi Frank Weber in diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=BCYZeFu1Xn8