Streifenhörnchen als Haustiere halten

06.09.2016 / Kleintiere
Streifenhörnchen sind immer noch ungewöhnliche Haustiere und ihre Haltung ist nicht ganz unkompliziert. Wenn Sie den kleinen Nagern jedoch ausreichend Auslauf und Abwechslung bieten, sind die lebendigen Tiere eine tolle Bereicherung. Streifenhörnchen gehören zu den Nagetieren, ihre nächsten Verwandten sind Eichhörnchen und Präriehund. Mit ihren 50 bis 1290 g sind die possierlichen Tiere alles andere als Schwergewichte. Ihr Markenzeichen sind natürlich die fünf dunklen Streifen auf ihrem Rücken. Durch gezielte Züchtung gibt es heute neben beigen und rotbraunen Tieren auch zimtfarbene und weiße. Die kleinen Hörnchen stammen ursprünglich aus dem asiatischen Raum, von dort verbreiteten sie sich über die Mongolei bis nach Finnland. In der freien Natur bewohnen sie unterirdische Tunnelsysteme und Baumhöhlen in Nadelwäldern. Streifenhörnchen sind Einzelgänger und verteidigen ihr Revier ohne Rücksicht auf Verluste gegen Eindringlinge.

Wie sieht das passende Heim für Hörnchen aus?

 

Hinter dem niedlichen Aussehen der Nager verbergen sich wahre Energiebündel, deswegen kann ein Käfig für Streifenhörnchen nicht groß genug sein, in einem zu kleinen Käfig werden die Tiere unglücklich und entwickeln neben motorischen Störungen auch Verhaltensstörungen. Die Anschaffung der passenden Nagervoliere sollte also wohl überlegt sein, zukünftige Hörnchen-Halter müssen dafür tief in die Tasche greifen oder aber selber handwerklich tätig werden. Mindestens 1 m Breite und Tiefe sowie 2 m Höhe sollte das neue Heim für die Nager aufweisen. Zwei Wände sollten geschlossen sein, damit die empfindlichen Tiere vor Zugluft geschützt sind.

Wie wird für ein Hörnchen eingerichtet?

 

Zum Grundzubehör gehört ein passendes Einstreu, mehrere Häuschen und passendes Nestmaterial sowie Futter- und Trinknäpfe. Sich und ihren Hörnchen erleichtern Sie das Leben, wenn Sie Ihren neuen Mitbewohnern eine Toilette aufstellen, die reinlichen Tiere werden diese ganz von selbst benutzen und die Reinigung des Käfigs wird dadurch deutlich einfacher für Sie. Außerdem benötigen Streifenhörnchen einen Salzleckstein und eine Buddelkiste. Damit die aktiven Hörnchen ihre Energie artgerecht loswerden können, muss ihnen ihr Heim auch Möglichkeiten dazu bieten, deswegen sollten Sie den Käfig zusätzlich mit vielen Klettermöglichkeiten einrichten. Dafür eigenen sich Äste, Bretter, Hängematten, Röhren und Seile.

Wie funktioniert die richtige Ernährung?

Da Streifenhörnchen in der Natur einen sehr vielseitigen Speiseplan haben, sollten Sie bei der Haltung versuchen diesen nachzuahmen. Neben Körnern und Nüssen, gehören auch Samen, Gemüse und tierische Kost zu den Ernährungsbedürfnissen der quirligen Hörnchen. Bei den empfindlichen Tieren kann sowohl eine Über- als auch eine Unterversorgung von Nährstoffen Haarausfall zur Folge haben. Während Ihnen fettreiche Nahrung wie Nüsse und Sonnenblumenkerne nicht viel ausmacht, sollten Sie allerdings beim Verfüttern von zuckerreicher Nahrung vorsichtiger sein, da die putzigen Kerlchen leider zu Diabetes neigen.

Wie sieht das Beschäftigungsprogramm aus?

 

Für eine ausreichende Beschäftigung der Tiere kann man selbst kreativ werden. Mit ein paar Handgriffen lassen sich aus Eierkartons und Klopapierrollen spannende Verstecke für Leckerchen bauen. Die kleinen Nager müssen sich so ihre Nuss erarbeiten und ihr Köpfchen anstrengen. Zusätzlich können Sie mit selbstgebauten Höhlen und frischen Ästen Abwechslung im Nagerheim schaffen.

Worauf muss beim Freilauf geachtet werden?

Trotz großer Nagervoliere sollten Sie Ihren kleinen Hörnchen so oft wie möglich Freilauf gewähren. Dieser sollte in einem ruhigen Zimmer stattfinden, das Sie vorher auf mögliche Gefahrenquellen überprüft haben. Da die kleinen Nager sich in jede noch so schmale Ritze quetschen, sollten alle Löcher vorher gestopft werden. Badezimmer und Küche weisen viel zu viele Gefahren für das kleine Streifenhörnchen auf und sind deswegen gänzlich ungeeignet für den Freilauf. Bevor Sie Ihren neuen kleinen Mitbewohner das erste Mal Freilauf gewähren können, muss er sich aber bereits in seinem Käfig wohlfühlen und diesen als Revier akzeptiert haben. Das ist wichtig, damit das Streifenhörnchen den Käfig als Rücksichtsort ansieht und gerne dorthin zurückkehrt, nachdem es sich ausgetobt hat. Die Phase der Eingewöhnung dauert zwischen 4 und 8 Wochen, hier ist also Geduld gefragt. Diese Phase können Sie jedoch gut nutzen, indem Sie Ihr Hörnchen an Ihre Gegenwart gewöhnen und mit ein paar besonderen Leckerbissen sein Vertrauen gewinnen.

Mit Streifenhörnchen wird es niemals langweilig

Die kleinen Hörnchen sind interessante Tiere, mit ihrer putzigen und quirligen Art faszinieren sie große und kleine Tierliebhaber gleichermaßen. Wenn Sie die agilen Kerlchen in Aktion sehen oder sich gemeinsam mit Ihrer Familie informieren wollen, dann könnte dieses KIKA-Video interessant für Sie sein: https://www.youtube.com/watch?v=b6GGQxb1UJs

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